Karl der Große: Skulptur, Kloster St. Johann, Müstair (CH) (c) Kloster St. Johann

Barbarossa machte Karl zum Heiligen

Karl stützte seine Herrschaft auch auf die Ausbreitung des Christentums und die Ausrichtung des Glaubens auf die römische Kirche. Glaube und Politik waren untrennbar verbunden. Nach Karls Tod setzte eine Legendenbildung ein, die ihn nicht nur zum Ideal eines weltlichen Herrschers, sondern auch zu einem Heiligen verklärte.

Im Jahre 1000 ließ Kaiser Otto III. die Gruft Karls des Großen öffnen. Die Augenzeugen berichteten, sie hätten Karls unverwesten Leichnam sitzend aufgefunden, ein Evangeliar aufgeschlagen auf dem Schoß. Doch waren die Berichte nicht in der Absicht verfasst, ein tatsächliches Geschehen zu dokumentieren. Sie sollten allem Anschein nach eine Heiligsprechung Karls vorbereiten, die durch den frühen Tod Ottos III. nicht zustande kam. Vollzogen wurde sie erst unter Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1165.

Skulptur, vermutlich 12. Jahrhundert
Kloster St. Johann, Müstair (CH)

 

Der fromme Karl

„Die christliche Religion, mit der er seit seiner Kindheit vertraut war, hielt er gewissenhaft und fromm in höchsten Ehren. Deshalb erbaute er die wunderschöne Kirche in Aachen, die er mit Gold und Silber, mit Leuchtern und mit Gittern und Türen aus massivem Metall ausschmückte...“

(aus: Einhard, Das Leben Karls des Großen,
verfasst um 840)

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